3. Julikrise 1914

Ein kleiner Film zur Beschreibung der Problematik vorweg:


28. Juni - Sarajewo

Frage 1
Warum wurden der österreichisch-ungarische Erzherzog Ferdinand und seine Ehefrau am 28.6.1914 in Sarajewo ermordet? Woher kamen die Attentäter? Welche Motive hatten sie? Lassen sich aus dem Vergleich der vier Balkankarten (Zusatzmaterial Karte siehe unten) Rückschlüsse auf die Motive der Attentäter ziehen?
Das österreichische Thronpaar besuchte am 28.6.1914 Sarajewo, die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas. H.-B. war 1908 von Ö.-U. besetzt worden. Die Bevölkerung war kroatisch, slowenisch und serbisch. Daher wollten aggressive serbische Nationalisten „die schwarze Hand“ die Thronfolger töten. Österreich aus Bosnien-Herzegowinas „herausbomben“. Grund: Serbien will sich weiter ausbreiten und Wollen Österreich durch Attentate schädigen bzw. aus H.-B. herausdrängen.


Frage 2
5. Juli - Berlin
Österreich-Ungarn plante einen Vergeltungsschlag gegen Serbien, musste aber ein militärisches Eingreifen der Großmacht Russland auf der Seite Serbiens befürchten. Der österreichisch-ungarische Diplomat Hoyos erkundigte sich in Berlin (5./6.7.1914), nach der Festigkeit der deutschen Bündnisgarantien. Inwiefern trug die Haltung der deutschen Reichsleitung maßgeblich zur Ausweitung des Konflikts bei?
Das Deutsche Reich bestärkt Österreich Ungarn Serbien zu bestrafen. Das Deutsche Reich würde in jedem Fall auf Seiten Österreichs stehen, auch wenn es zu einem Krieg mit Russland käme. Österreich war dadurch ermuntert, Serbien anzugreifen. Die Kriegsgefahr steigt dramatisch. 

Frage 3
21. Juli - Petersburg
Was beabsichtigte der französische Staatspräsident Poincaré mit seinem Besuch in St. Petersburg? Auf welche Seite würde sich die französische Regierung im Falle einer Ausweitung des österreichisch-serbischen Konflikts stellen?
Die Franzosen beteuern ihre Bündnistreue gegenüber Russland. Ein evtl. Krieg bietet vielleicht die Chance, Elsass-Lothringen zurückzuerobern. In jedem Fall wird Russland nicht durch irgendein Land beim Eingreifen im Krieg geg. Serbien gebremst. Frankreich ermuntert Russland in gewisser Weise.

Frage 4
23. Juli - Wien
Österreich-Ungarn stellte Serbien am 23. Juli 1914 ein Ultimatum. Welche Forderungen waren für Serbien unannehmbar? Warum?
Die Verfolgung serbischer Attentäter durch Österreichische Beamte in Serbien war nicht annehmbar. Serbien hätte eigene Souveränität verraten.

Frage 5
28. Juli - London
Wie verhielt sich die englische Regierung in dem Konflikt?
GB hatte kein Interesse am Krieg und wollte nur vermitteln, da sie bereits eine Weltmachtstellung hat.
Für GB hätte der Krieg keinen Sinn gehabt.

Frage 6
28. Juli - Belgrad
Serbien reagierte auf das österreichische Ultimatum mit weitgehenden Zugeständnissen. Warum ging die österreichische Regierung nicht auf die Kompromissbereitschaft der serbischen Regierung ein und erklärte Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg?
Das Ultimatum war von Serbien einfach nicht annehmbar. Ö.-U. wollte in jedem Fall den Krieg, da es nur so glaubte Serbien in Schach halten zu können. Serbien sollte gezwungen sein die Forderungen abzulehnen. Damit hätte Ö.-U. einen Vorwand für den Krieg.

Frage 7
30. Juli - Petersburg
Wie reagierte Russland auf die österreichische Kriegserklärung an Serbien?
Russland war entschlossen Serbien zu unterstützen, egal mit was für großen Verlusten. Am 30.7. macht Russland mobil. Das DR will nur noch den Anschein eines Verteidigungskrieges erwecken.

Frage 8 
1. August – Berlin
Wie rechtfertigte Wilhelm II. in seiner Rede den Krieg? Was erwähnte Wilhelm II. in seiner Rede nicht?
Wilhelm rechtfertigt den Krieg so, dass das DR "überfallen" worden sei. Daher müsse sich das DR verteidigen. Tatsächlich nahm das DR den Krieg billigend in Kauf. Ö.-U. war geradezu ermuntert worden, den Krieg zu provozieren.

Frage 9

3. August – Berlin
Warum beeilte sich das Deutsche Reich mit der Kriegserklärung an Frankreich?
Man wollte die Entscheidung möglichst schnell im Westen gegen F klären und die Ostgrenze nur notdürftig verteidigen. Nach dem Sieg im Westen würde man dann mit geballter Kraft gegen Russland vorgehen, um auch diese Macht zu besiegen. Die ganzen strategischen Überlegungen orientierten sich am so genannten „Schlieffen-Plan“ aus der Vorkriegszeit.

Frage 10
4. August – Berlin
Warum war der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien höchst problematisch?
Der Einmarsch der Deutschen in Belgien hatte einen sehr praktischen Sinn. Sie wollten die starken Befestigungen Frankreichs an der Westfront unterlaufen. Jedoch machten sie, wie sich später herausstellte einen großen Fehler. Der Bruch der Belgischen Neutralität erzürnte GB so, dass die Deutschland sofort den Krieg erklärten.

An diesem Schaubild sieht man wie alle Ereignisse schließlich zum Ersten Weltkrieg fürhen.

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